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„Avengers – Age of Ultron“ – Interview mit Joss Whedon

Jeder Film braucht eine Person die den Ton angibt und sagt wo es lang geht: einen Regisseur. Dass dieser Job nicht der lockerste der Welt ist, sollte allseits bekannt sein. Joss Whedon: Multitalent, vielbeschäftigter Mann sowie Regisseur/Autor des momentan angelaufenen Avengers – Age of Ultron kann davon ein Liedchen singen. Whedon selbst hat schon mehrmals angekündigt, dass er eine Pause von big-budget Filmen machen wird bzw. sich wieder Charakteren widmen will welche der 50jährige selbst erschaffen hat. „Etania“ hat mit Whedon kürzlich ein Interview geführt aus dem wir euch einen Auszug bieten. Für den Rest des Interviews, folgt dem unten angegebenen Link.

 

Nach dem ersten „Avengers“-Film haben Sie mit Ihrem Micro-Studio Bellwether Pictures die Independent-Shakespeare-Verfilmung „Much Ado About Nothing“ gedreht. Planen Sie nun nach „Avengers: Age of Ultron“ etwas Ähnliches oder nehmen Sie tatsächlich eine Auszeit?

Joss Whedon:

Nein, ich nehme eine Auszeit. Ich nehme diesmal wirklich eine Auszeit.

Was ist der Stand bei Bellwether Pictures?

Whedon:

Das Studio ist dafür da, um ganz bestimmte Projekte zu realisieren. Ich weiß allerdings noch nicht, ob sich so ein Projekt demnächst ergeben wird. Ich weiß noch nicht, ob es ein großangelegtes Projekt, etwas Kleineres oder ein Home Movie werden wird. Ich muss das noch selbst herausfinden und freue mich bereits darauf.

Die Marvel-Filme scheinen im Allgemeinen etwas düsterer und erwachsener zu werden. Entspricht das dem Masterplan von Marvel und inwiefern müssen Sie diesem Masterplan gerecht werden?

Whedon:

Jeder Film muss seine ganz eigene Energie haben. Als der zweite Captain America-Film herauskam, hatte man definitiv das Gefühl, dass sie in eine etwas düsterere Richtung gehen wollen. Dann kam „Guardians of the Galaxy“ und es schien, als sollte es nun wesentlich alberner werden. An den Comic-Vorlagen liebe ich, dass sie alle ihre ganz eigene Stimmung haben und in verschiedenen Genres spielen. Bei den Filmen ist es nicht anders, sie gehen von Film zu Film anders vor. Es ist nicht wie bei „Harry Potter“, wo es darum geht, dass die Figuren erwachsen werden und die Bücher mit ihnen ebenfalls erwachsener werden. Im Gegensatz dazu ist hier jeder Film anders, da die Zuschauer zwar ebenfalls erwachsener werden, aber gleichzeitig immer wieder neue dazukommen. Das heißt nicht, dass sie nicht auch mal etwas wesentlich Härteres machen könnten, doch das wäre dann eher ein Nischen-Ding.

Beim Zweiteiler „Avengers: Infinity War“ werden die „Captain America 2“-Regisseure Anthony und Joe Russo die Inszenierung übernehmen. Welche Tipps würden Sie den beiden mit auf den Weg geben?

Whedon:

Die beiden waren einst bei „Arrested Development“, sie sind also sehr vielseitig und darauf kommt es an. Mein einziger Ratschlag wäre: „Fangt an zu trainieren. Besorgt euch einen Trainer und nehmt Proteine zu euch.“ Das meine ich todernst.

Warum?

Whedon:

Weil die physische Belastung bei so einem Film enorm hoch ist.

Liegt das daran, dass man täglich so viele Stunden daran arbeiten muss?

Whedon:

Ja. Ich weiß nicht, wie das bei den beiden ist. Wobei sie nicht jeden Abend damit verbringen werden, am Drehbuch zu feilen, wie das bei mir der Fall war. Zudem sind sie zu zweit. Doch bei mir ist es so, dass ich nicht schlafe, solange ich einen Film drehe. Ich bin sehr darauf bedacht, mich dabei von Donuts fernzuhalten, da ich es mir nicht erlauben kann, 20 Minuten lang hyperaktiv und anschließend schläfrig zu sein.

Hatten Sie denn zuvor die Möglichkeit, den beiden irgendwelche Ratschläge zu geben?

Whedon:

Nein, sie haben einfach ihr Ding gemacht. Ich habe mir ihren Film angeschaut und liebte ihn. Als ich sie zum ersten Mal traf, hatte ich den Film bereits gesehen und ich finde, das sie einen großartigen Job gemacht haben. Ich war an allen Filmen auf irgendeine Weise beteiligt. Bei „Guardians of the Galaxy“ habe ich mich mit James [Gunn] zusammengesetzt, doch ihn und seine Arbeit kannte ich bereits. Was auch der Grund war, warum ich mich für ihn eingesetzt habe.

Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Ich habe mich immer wieder mal mit jemandem zusammengesetzt, um über den Arbeitsprozess von Marvel zu sprechen. Jedes Studio geht anders vor und ich kenne Marvel gut genug, um in der Hinsicht weiterzuhelfen. Ich bin aber kein greiser Filmemacher, der sagt [imitiert die Stimme eines alten Mannes]: „Weißt du was, mein Sohn? Was du brauchst, ist eine Totale, damit alle Leute in der Einstellung zu sehen sind.“

Ist die physische Erschöpfung der Hauptgrund, warum Sie Marvel nach „Avengers: Age of Ultron“ den Rücken kehren oder suchen Sie nach neuen Herausforderungen, da die Avengers irgendwann langweilig für Sie werden könnten?

Whedon:

Ich bin von den Avengers keinesfalls gelangweilt. Es ist mir aber sehr wichtig, dass sich dieser Film wie ein Film anfühlt und nicht nur wie die nächste Episode. Wenn ich Leute sagen höre, dass dieser Film bloß den nächsten Film vorbereiten soll, sterbe ich innerlich. Ich denke mir dann [mit trauriger, niedergeschlagener Stimme]: „Nein, nein. Das ist ein eigenständiger Film, ich meine… Geh weg.“ Eine brillante Argumentation! [lacht]

Die physische Belastung ist schon enorm und ich sehe meine Kinder lieber, als sie nicht zu sehen. Doch ich bin nun mal Filmemacher und wenn man einen Film macht, muss man mit Haut und Haaren dabei sein. Das Figurenensemble wird allerdings größer und größer. Bei „Infinity War“ werden wahrscheinlich alle inklusive ihrer Mütter dabei sein. Zudem handelt es sich dabei um zwei Filme. Als es hieß, dass es zwei Teile werden sollen, war das brillant für mich, da es mir dabei half, mich dagegen zu entscheiden [lacht].

Quelle: etania

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