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Prognosen für die Oscar-Verleihung 2012

Vor 84 Jahren wurde das erste Mal der Oscar verliehen und im Laufe der Zeit wurde immer mehr ein Muster für Nominierungen und Prämierungen erkennbar. Es gibt also auch dieses Jahr wieder Favoriten. Doch man sollte sich nicht zu sehr auf diese Prognosen verlassen, denn schon so manches Mal wusste die Academy ihre Zuschauer zu überraschen – erinnern wir uns an Kathryn Bigelows The Hurt Locker, welcher 2010 sechs Exemplare des wichtigsten Filmpreises der Welt gewinnen konnte. Doch bevor am 24. Januar die Nominierungen bekannt gegeben werden (hier gehts zur Liste der Oscar-Nominierungen), hier nochmal ein Überblick darüber, welche Filme im Rennen sind und auf welchen Festivals sie bisher absahnen konnten:

Kategorie Bester Film

Ganz klarer Favorit ist hier The Artist und man sagt, dass dieser außergewöhnliche Streifen des Franzosen Michel Hazanavicius dieses Jahr ganz groß abräumen kann. Bereits bei den Golden Globes konnte er den Preis als beste Komödie/Musical ergattern. Auch bei anderen Festivals steht The Artist ganz oben in der Nominiertenliste und wurde mit dem Critics Choice Award als Bester Film prämiert.
Gefahr wird es wohl nur durch The Descendants geben, welcher ebenfalls einen Golden Globe für sich beanspruchen konnte. Auch er hat in diversen Vorauswahlen überzeugt, sodass er nun ebenfalls für unzählige Preise nominiert ist. Weitere Filme die auf eine Nominierung hoffen können: Verblendung, Midnight in Paris, Hugo, The Help und Moneyball.

Unser Tipp: The Artist

Kategorie Beste Regie

Auch wenn Martin Scorsese (Hugo) den Golden Globe einheimste, so wird ein Sieg von Michel Hazanavicius (The Artist) allgemein als wahrscheinlicher angesehen. Er konnte bereits den Critics Choice Award gewinnen und gilt nun als Favorit. Doch auch David Fincher (Verblendung) – von der Directors Guild favorisiert – steht gut im Rennen. Weitere mögliche Nominierungen für die beste Regie: Woody Allen (Midnight in Paris) und Alexander Payne (The Descendants), doch auch George Clooney könnte für sein Politdrama The Ides of March eine Nominierung erhalten.

Unser Tipp: Michel Hazanavicius

Kategorie Bester Hauptdarsteller

Viele behaupten, dieser Preis sei bereits so gut wie vergeben. Und zwar an George Clooney für seine Darbietung als verzweifelter Familienvater in The Descendants. Meiner Meinung nach könnte es dieses Jahr jedoch sehr eng werden, denn auch Jean Dujardin (The Artist) ist nicht zu unterschätzen. Er ist auf nahezu jedem Festival nominiert, ebenso wie Leonardo DiCaprio, welcher als J. Edgar Hoover allemal überzeugend sein soll. Folgende Namen sollte man ebenfalls auf der Liste haben: Brad Pitt (Moneyball), Owen Wilson (Midnight in Paris) oder überraschenderweise Demiàn Bichir (A Better Life), der international bereits hoch gelobt wurde.

Unser Tipp: Jean Dujardin

Kategorie Beste Hauptdarstellerin

Statt Viola Davis (The Help) konnte Meryl Streep (The Iron Lady) mehr oder weniger überraschend den Golden Globe ergattern, aber ob sie dieses Mal tatsächlich einen Oscar gewinnt, bleibt abzuwarten. Auch wenn sie bereits zweimal belohnt wurde, hält sie immer noch den Rekord als meistnominierte Schauspielerin der Welt (16 Oscar-Nominierungen). Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass die Entscheidung der Academy auf Michelle Williams fällt, die als Marilyn Monroe bereits den Golden Globe als Beste Darstellerin in einer Komödie verliehen bekam. Weiter mögliche Nominierungen in dieser Kategorie: Glenn Close (Albert Nobbs), Tilda Swinton (We Need to Talk About Kevin) oder Rooney Mara (Verblendung), was ich jedoch als eher unwahrscheinlich erachte.

Unser Tipp: Michelle Williams

Kategorie Bestes Drehbuch

Als bestes Originaldrehbuch ist das Midnight in Paris-Skript von Woody Allen klarer Favorit. Den Golden Globe und den Critics Choice Award konnte der Altmeister der Leichtigkeit dieses Jahr bereits gewinnen. Im seltsamen Falle, Allen sollte den Oscar nicht bekommen, kommen nur noch die Stummfilmromanze The Artist oder Diablo Codys neustes Werk nach Juno, nämlich Young Adult, ins Spiel.

Unser Tipp: Midnight in Paris

Das beste adaptierte Drehbuch könnte nach Auswertung bisheriger Preisverleihungen Moneyball mit Brad Pitt besitzen, aber auch The Descendants, The Help, Verblendung und Hugo sind auf dem besten Weg, nominiert zu werden.

Unser Tipp: Moneyball

Kategorie Bester Nebendarsteller

Christopher Plummer (Beginners) ergatterte in dieser Kategorie bisher zwar die meisten Preise, aber dennoch werden auch Kenneth Branagh (My Week with Marilyn) und Albert Brooks (Drive) favorisiert. Außerdem fielen bereits Namen wie Jonah Hill (Moneyball) und Armie Hammer (Albert Nobbs).

Unser Tipp: Christopher Plummer

Kategorie Beste Nebendarstellerin

Octavia Spencer (The Help) steht ganz vorne und dann kommt erst mal nichts. Irgendwann glänzt das dezente Licht von Berenice Bèjo (The Artist) in der Ferne. Auch wenn The Help den bedeutendsten Cast dieses Jahres hatte (gemäß dem Golden Globe für das beste Schauspielensemble), so konnte Jessica Chastain als friedfertige Mutter in The Tree of Life gewaltig Eindruck schinden. Vielleicht ist ja sogar eine Nominierung für sie drin, schließlich soll sie auch in The Help eine beachtliche Leistung abliefern.

Unser Tipp: Octavia Spencer

Die technischen Kategorien

Bei dem Preis für die beste Kameraarbeit könnte es sehr eng werden zwischen The Tree of Life, War Horse und Hugo. Erstere gewannen beide den Critics Choice Award und gerade Hugo-Kameramann Robert Richardson sollte man den Oscar gönnen. Er ging für grandiose Arbeiten, wie Shutter Island, Aviator oder Casino immer leer aus. The Artist und Verblendung könnten auch mitmischen.

Im Schnitt könnte nach The Social Network wieder eine Arbeit der beiden Cutter Angus Wall und Kirk Baxter prämiert werden, nämlich Verblendung. Doch auch Hugo, The Tree of Life, War Horse und Drive haben Chancen auf eine Nominierung.

Im Szenenbild ist Hugo Favorit und gewann bereits den Critics Choice Award in dieser Kategorie. The Artist kann auch hier überzeugen, wird den Preis aber vermutlich an Hugo verlieren. Dafür könnte Hazanavicius‚ Werk für seine Musik prämiert werden. Auch wenn Drive, War Horse und Verblendung einige Konkurrenz bieten, so konnte der Soundtrack des Schwarz-Weiß-Hits bisher alle Kritiker überzeugen.

Über Spezialeffekte lässt sich natürlich schwer spekulieren, aber ich persönlich fand das Augenfutter in Michael Bays stupidem Transformers 3 überragend. Auch Planet der Affen: Prevolution konnte mich in Sachen Tricktechnik begeistern, ebenso wie Super 8. Neben Harry Potter und einem Superheldenfilm (Captain America oder The Green Lantern) könnte so die Liste der Nominierungen aussehen.

Was Kostüme und Make-Up angeht, da werden sich voraussichtlich Harry Potter, The Artist, Hugo und J. Edgar die Plätze streitig machen.

Fazit

Alles in Allem wird die Nacht vom 26. zum 27. Februar ziemlich spannend ausfallen und es wird sich zeigen, ob auch dieses Jahr einige Überraschungen auf uns warten oder ob die Academy tatsächlich so durchschaubar ist. Ich bin gespannt. Natürlich werden wir euch wieder per Live-Ticker von der Oscar-Verleihung auf dem Laufenden halten.

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