Eigentlich war ja alles ganz anders geplant. Ursprünglich hätte der Regisseur Brett Ratner (Rush Hour, Roter Drache, X-Men 3) die 84. Oscar-Verleihung im nächsten Jahr produzieren sollen, allerdings gelang es ihm, innerhalb nur weniger Wochen derartig viele fragwürdige und bedenkliche (u.a. homophobe) Aussagen in aller Öffentlichkeit von sich zu geben, sodass er für die Academy nicht mehr tragbar wurde und schlicht das Handtuch werfen musste. Ratner hatte ursprünglich zudem Eddie Murphy (Beverly Hills Cop, Bowfingers große Nummer) für die Moderation der Verleihung engagiert, aber der Darsteller entschloss sich schließlich auch, nicht Teil der großen Show zu werden.
Nun sind es die Oscar-Veteranen Brian Grazer und Don Mischer, die die Rolle der Produzenten übernehmen werden. Der Host des Abends wird inzwischen zum neunten Mal der Komödiant Billy Crystal (Harry & Sally, City Slickers) werden, der besonders in den 90er Jahren vielfache Auftritte vor dem Oscar-Publikum hatte. Damit dürften auch die Versuche der Academy vorläufig zu Ende sein, eine etwas gezwungene ‚Verjüngung‘ in dieser Hinsicht herbei zu führen. Die Moderation von den beiden Jungschauspielern Anne Hathaway und James Franco war ja im Vorjahr eher durchwachsen. Zudem hatte Mr. Crystal pikanterweies dabei einen Kurzauftritt, bei dem er wesentlich lockerer wirkte, als seine beiden Kollegen.
Mir persönlich hat ja zuletzt nur Jon Stewart (The Daily Show) so wirklich gut als Host gefallen, der zwar auch schon ein eher älteres Semester ist, aber einige wirklich gute Witze auf Lager hatte und auch wirklich sympathisch und unverkrampft rüberkam. Allerdings war dies die 80. Oscar- Verleihung und die ist demnach auch schon wieder 4 Jahre her. Trotzdem erwarte ich mir mit Billy Crystal einen gelungenen Abend, schließlich hat er ja schon mehrfach bewiesen, dass er wirklich souverän und mit genug Humor die Oscar-Verleihung zu moderieren vermag.
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