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Königlicher Triumph bei den Oscars (+ Bilder)

Zum 83. Mal sind vergangene Nacht die Academy Awards verliehen wurden. Auch diesmal gaben sich die Stars und Sternchen auf dem roten Teppich vor dem Kodak Theatre in Hollywood in Klinke in die Hand, auch diesmal zeigten sich die Damen in atemberaubenden Kleidern und die Herren in schicken Smokings. Und auch diesmal wurde der große Favorit seiner Rolle beim begehrtesten Filmpreis der Welt gerecht. Denn es war ein königlicher Triumph für das Historiendrama The King’s Speech (hier geht es zu unserer Kritik) und eine bittere Schlappe für die Konkurrenz um den Facebook-Film The Social Network.

The King’s Speech nicht zu stoppen

Auf den ersten Blick vermögen die vier gewonnenen Oscars von The King’s Speech in Anbetracht von zwölf Nominierungen nicht zu überzeugen. Immerhin dauerte es eine knappe Stunde, bis der Film über den britischen König George VI. die erste Trophäe für das Beste Drehbuch bekam. Doch am Ende der Gala ging es dann Schlag auf Schlag. In den Kategorien Beste Regie (für Tom Hooper), Bester Hauptdarsteller (der überragende Colin Firth) und letztendlich auch Bester Film triumphierte die britische Produktion und streicht somit vier der wichtigsten Oscars ein.

Sogar bei den Dankesreden wusste die The King’s Speech-Crew zu überzeugen. Der 73 Jahre alte Drehbuchautor David Seidler scherzte: „Ich bin der älteste Gewinner in dieser Kategorie. Hoffentlich ändert sich das ganz schnell wieder.“ Dann wandte sich Regisseur Hooper an die Jugend: „Hört auf eure Mutter! Hätte ich das nicht getan, dann hätte ich diesen Film niemals gedreht. Sie hat mich auf The King’s Speech gebracht.“ Und ein sichtlich bewegter Colin Firth, der erst jetzt die lange verdiente Wertschätzung der Filmszene bekommt, sagte mit britischem Flair: „Ich glaube, dass ich gerade den Höhepunkt meiner Karriere erreicht habe. In meinem Magen geht es drunter und drüber.“

Portman holt den Oscar

Eine Überraschung blieb auch bei Firth weiblichem Konterpart, dem Oscar für die Beste Hauptdarstellerin, aus. Hier sicherte sich die schwangere Natalie Portman völlig verdient ihren ersten Academy Award für die Darbietung im Psychothriller Black Swan. Den Tränen nahe dankte die 29 Jahre alte Schauspielerin ihrer Familie und dem gesamten Filmteam, sagte: „Hier zu stehen ist total verrückt!“ Es sollte übrigens der einzige Oscar für den Film von Darren Aronofsky werden, der immerhin noch in vier weiteren Kategorien nominiert war.

Die Nebendarsteller-Oscars gingen beide an das Boxer-Drama The Fighter. Der favorisierte Christian Bale freute sich über seinen ersten Academy Award („Bloody hell!“), seine Kollegin Melissa Leo sorgte für das einzige „Skandälchen“ der Oscar-Gala. In ihrer Dankesrede rutschte ihr das im US-Livefernsehen gefürchtete F-Wort heraus. Während sich das Publikum im Saal und an den weltweiten TV-Bildschirmen ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, bekamen die Zuschauer in den Vereinigten Staaten einen Pieps-Ton zu hören. Die Oscar-Verleihung wurde um etwa fünf Sekunden zeitversetzt übertragen, um unerwünschte Szenen und Pannen herauszuschneiden.

4 Academy Awards für Inception, 3 für The Social Network

Ganze vier Oscars holte sich Christopher Nolans Meisterwerk Inception. Die Trophäen gab es für die Beste Kamera, den Besten Ton, den Besten Tonschnitt und die Besten visuellen Effekte. Wie erwartet konnte sich der Film also nur in den technischen Kategorien durchsetzen. The Social Network, das Biopic über Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, kam immerhin auf drei Academy Awards. Für den Besten Soundtrack, den Besten Schnitt sowie das Beste adaptierte Drehbuch (für den überzeugenden Autor Aaron Sorkin). Kein tolles, aber sicher ein akzeptables Ergebnis für den Mitfavoriten, der vor wenigen Wochen noch die Golden Globes dominierte. Den Oscar für den Besten Animationsfilm gewann Toy Story 3, das Goldmännchen für den Besten Auslandsfilm ging nach Dänemark, an In a Better World von Susanne Bier. Der größte Verlierer der 83. Oscar-Gala ist das Western-Remake True Grit. Zehn Nominierungen, Geheimfavorit. Aber kein einziger Award sprang dabei heraus.

Kaum Spannung, aber eine tolle Show

Sonderlich spannend wurde es in diesem Jahr im Kodak Theatre nicht. Die Favoriten setzten sich durch die Bank weg durch, es gab keine berauschenden Dankesreden oder Zwischenfälle. Doch trotzdem überzeugte die Glamour-Gala. Denn sowohl die Präsentatoren (insbesondere das Sherlock Holmes-Duo Robert Downey Jr. und Jude Law, der 94 Jahre junge Charmeur Kirk Douglas und Comedian Billy Crystal machten ihren Job klasse), als auch das jüngste Moderatoren-Team der Oscar-Geschichte, die Schauspieler Anne Hathaway und James Franco, waren eine sehr gute Wahl. Auch wenn Franco etwas blasser blieb als seine Kollegin.

Die Sieger waren verdient, der Rahmen passte. Auch ohne den großen Überraschungs-Moment waren die 83. Academy Awards wieder eine glanzvolle und dem Anspruch Hollywoods gerecht werdende Veranstaltung. Es war tatsächlich die Nacht der großen (Film-)Kunst.

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